Im Juni eröffnet die Ausstellung Jenseits des Horizontes. Topoi stellt aus. Kein leichtes Unterfangen. Es gilt hunderte von Themen zu präsentieren, die Leitgedanken von Topoi zu vermitteln, und vor allem die bereits erzielten Ergebnisse.
Die Vorbereitung zur Ausstellung, der Blick hinter die Kulissen soll in Form eines Blogs stattfinden und diesen spannenden Prozess begleiten. Etwa zweimal wöchentlich wird hier das “Making of…” der Ausstellung nachlesbar sein.
Den Auftakt zu unserem nun regelmäßig stattfindenden Blog zur Ausstellung muss folgerichtig die Vorstellung der beiden Kuratorinnen bilden. Seit 2009 sind Gabi Pieke und Astrid Dostert damit betraut, die Ausstellung vorzubereiten.
Die beiden Kuratorinnen sind vom Fach. Gabi Pieke ist als Ägyptologin seit vielen Jahren in der deutschen Museumslandschaft unterwegs. Sie bereitet zusammen mit Astrid Dostert, die Klassische Archäologin ist, die Ausstellung vor. Wir haben den beiden ein paar Fragen gestellt:
1. TOPOI und Ausstellung ist jetzt nicht unbedingt etwas, was ich sofort zusammen bringen würde. Was ist der Anlass und die Absicht eine solche ab kommenden Juni zu zeigen?
Es sind eigentlich zwei Punkte, die hier entscheidend sind. Zum einen geht die Planung der Ausstellung aus der gemeinsamen Forschungsarbeit im Exzellenzcluster, insbesondere in einer der Forschergruppe (CSG-IV) hervor, in der zahlreiche Museumskollegen aus den Sammlungen mitarbeiten. Eine der zentralen Forschungsfragen war von Beginn an, wie antike Raumzusammenhänge und räumliche Strukturen in musealen Kontexten inszeniert wurden und werden.
Zum anderen ist es ein Anliegen, auch der breiten Öffentlichkeit aktuellste Forschungsfragen von TOPOI zu vermitteln und was liegt da näher, als diese gemeinsam mit unseren Forschungspartnern im Rahmen einer Ausstellung zu veranschaulichen.
2. Worin besteht die besondere Herausforderung bei dieser Ausstellung (Ich weiß, es sind viele….:-)?
Eine besondere Herausforderung bestand zunächst darin, die Hauptfragen von TOPOI in ein schlüssiges Ausstellungskonzept zu integrieren, mit welchem die hoch komplexen Fragestellungen einem größeren Publikum verständlich gemacht werden können.
In der konkreten Ausstellungsplanung stellt der Kultur vergleichende Ansatz, der Objekte aus unterschiedlichen chronologischen und geografischen Kontexten zeigt, besondere Ansprüche sowohl an das Kuratorenteam wie auch an den Besucher.
3. Ohne schon zuviel vorab zu verraten: Ein bisschen zum Konzept?
Die Ausstellung basiert auf einem narrativen Rundgang, der seinen Ausgangspunkt bei der permanenten Veränderung der räumlichen Bedingungen nimmt, die zum einen von der Natur vorgegeben sind und zum andern vom Menschen selbst bestimmt werden. Voraussetzung für das aktive Handeln des Menschen ist die genaue Beobachtung und Erfassung des eigenen Lebensumfeldes, die für uns insbesondere greifbar ist, an den vielfältigen Zeugnissen der Horizontbeobachtung. Durch die Entwicklung von Schrift gelang es in den frühen Kulturen, neue Organisationsformen zu schaffen, Wissen festzuhalten und weiterzugeben sowie Informationen zu archivieren. Die Standardisierung von Maßeinheiten aller Art oder auch die Landvermessung dienten der Organisation und politischen Aneignung von Räumen. Ein zentraler Bereich der Ausstellung präsentiert die Kartierung der Welt, die in Darstellungen und Texten die konkrete Umsetzung geografischen Wissens spiegelt. Zudem spannt die Ausstellung ein weites Panorama über Götterreisen, Körper- und Seelenräume, Flüche und Orakel bis hin zu Klangräumen, die den Besucher in antike Lebenswelten eintauchen lassen.
4. TOPOI, das sind viele Wissenschaftler. Wer ist konkret an der Konzeption und Umsetzung der Ausstellung beteiligt?
Es hat sich eine Ausstellungsgruppe gebildet, die von Friederike Fless geleitet wird und der neben den Sprechern von TOPOI auch Eva Cancik-Kirschbaum, Wolf-Dieter Heilmeyer, Bernhard Graf und die beiden Kuratorinnen angehören. Doch auch zahlreiche weitere Mitglieder von Topoi haben mit ihren Ideen und Vorschlägen zur Entwicklung des Konzepts beigetragen. Bei der Umsetzung wird uns ab Januar ein Architekt zur Seite stehen, der umfangreiche Erfahrungen mit der Gestaltung von Ausstellungen hat.
5. Wenn Ihr einen Wunsch frei hättet: Was würdet Ihr euch für die nächsten Monate wünschen?
Das es uns gelingt, gemeinsam mit dem Ausstellungsarchitekten und allen Kooperationspartnern, unser anspruchsvolles und innovatives Konzept so attraktiv und verständlich wie möglich in einer überzeugenden Präsentation umzusetzen.