Die jährliche Flut des Nils prägte die Landschaft des Niltals. Für die Landwirtschaft und damit für das Leben in Ägypten war entscheidend, dass die Flut zur rechten Zeit und Höhe eintrat. Hungersnöte, Seuchen und weitreichende Zerstörungen waren die Folgen schon geringer Abweichungen von der Regel. Seit dem Beginn der pharaonischen Kultur wurde deshalb die Flut gemessen und ihr Verlauf in theoretischen Modellen idealisiert.Das komplexe Wissen um die Nilflut war in einem theologischen Rahmen verankert.
Deshalb war auch die empirische Messung und Dokumentation der Flut in Tempeln angesiedelt. Der eindrucksvollste Nilometer, ein Treppengang zum Nil mit Messskalen in seinen Wänden, ist im Tempel der Göttin Satet auf Elephantine erhalten. Unter ihrem Segen stand der Anstieg der Flut, deren Quellen sie – nach der Theologie der griechisch-römischen Zeit – durch einen Pfeilschuss eröffnete. Das Bauwerk, in dem die Messungen im 19. Jh. wieder aufgenommen wurden, stammt aus der Zeit des Augustus. Die verwendete Skala und damit die Praxis der Nilmessung auf Elephantine lässt sich jedoch schon für das 3. Jahrtausend v. Chr. nachweisen.
Herkunft | Original: Insel Elephantine bei Assuan (Ägypten); Nutzung der Skala: ab 3. Jt. v. Chr. Bauwerk: augusteisch 29 v. – 14 n. Chr. | Material/Technik | Modell: Polyethylen | Nachweis | Berlin, Technische Universität, Modellbau-Werkstatt ohne Inv. Nr. | Raum 02 Neuzeitlich Modelle/Nachbauten |