Galen von Pergamon (129–216 n. Chr.) war Leibarzt des Kaisers Marc Aurel. In den umfangreichen Schriften des Universalgelehrten, wie vor allem den 16-bändigen „Methodi medendi“, verbinden sich philosophische und medizinische Betrachtungen. Seiner Meinung nach bildete der Mensch eine Einheit aus Leib und Seele, entsprechend ganzheitlich war seine Herangehensweise als Mediziner. Galens Werke wurden im 9. Jh. ins Arabische und ab dem 12. Jh. ins Lateinische übersetzt und hatten so schon früh großen Einfluss auf die medizinische Ausbildung in Ost und West. Noch in der frühen Neuzeit galten seine in überarbeiteten Übersetzungen der Renaissance verbreiteten Schriften als wichtiges medizinisches Referenzwerk. Das Dresdner Galen-Manuskript ist eine Prachthandschrift französischer Provenienz aus dem 15. Jh. Mit seinen 116 Miniaturen ist es der größte illuminierte medizinische Kodex des Mittelalters.
Herkunft | Flämisch; erschienen 1450 n. Chr. | Material/Technik | Pergament | Abmessung | 73x48 cm (bei einem Aufschlagewinkel von 160°); geschlossen: Maße in geschlossenem Zustand 48x35,5x9 cm | Nachweis | Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Signatur: Mscr.Dresd.Db.93 | Raum 09 Pergament Mittelalterlich Schrifttafeln/Ostraka/Texte Zeichnungen/Karten/Grafiken |