Dispute unter Medizinern hat es auch in der Antike gegeben. Besonders intensiv diskutierte etwa der griechische Arzt Galen die Frage nach dem konkreten Ort der Krankheit. Die heute so vertraute Erkenntnis, dass die Stelle der Symptome und die der Erkrankung nicht identisch sein müssen, gehört zu den großen Durchbrüchen der wissenschaftlichen Erkenntnis, die schon in der Antike gelangen. Zudem unterschied man bereits zwischen psychischen und körperlichen Problemen. Die Entwicklung medizinischer Geräte begleitet diesen Prozess und ist durch entsprechende Instrumente oder auch Skelette und Mumien bezeugt, die deren Anwendung belegen.
Gleichzeitig versuchte man sich durch magische Mittel zu schützen. Durch die Weihung nachgebildeter Körperteile konnte man Heilung erbitten und sich für die Genesung bei einer Gottheit bedanken. Neben dem Blick in den Körper und dessen medizinisch definierten Raum beschäftigte man sich auch mit dem Sitz zentraler Funktionen, die das Menschsein ausmachen. So galt in Griechenland eine intensiv diskutierte Frage der Lokalisierung der Seele und ihrer Fähigkeiten. In Ägypten hingegen wurde in mehrere Formen des Seelischen unterschieden, die sich zum Teil auch außerhalb des Körpers bewegen konnten.