Das Wissen um den ‘richtigen’ Ort spielte für die Wirksamkeit von Schadens- und Abwehrzaubern eine entscheidende Rolle. Erlangung und Anwendung dieses Wissens lag meist in den Händen von Experten. Sie kannten die korrekten Verfahren, um die Wirksamkeit des Fluchs oder des Schutzes zu sichern und Beeinträchtigungen durch falschen Gebrauch zu vermeiden.
Schaden versuchte man mit den unterschiedlichsten Mitteln heraufzubeschwören. Um ihre Wirksamkeit besser zu entfalten, benötigten alle diese Verfluchungen ein ‚Träger-Medium’. Bleitäfelchen mit Verfluchungsformeln etwa wurden in der Nähe desjenigen, den der Fluch treffen sollte, vergraben. Auf diesem Wege hoffte man, politische Gegner, Konkurrenten in der Liebe und im Handel auszuschalten. Plätze, die als Schnittstelle zwischen Ober- und Unterwelt angesehen wurden, wie Brunnen oder Friedhöfe, spielten eine besondere Rolle.
Ebenso vielfältig waren die Zauber und Gebete zur Abwehr von Schaden. So sollten etwa beschriftete Ziegel den Verstorbenen in seinem Grab in alle vier Himmelsrichtungen schützen, Schlangenfiguren brachten Schutz im Wohnhaus und Amulette und Beschwörungen sollten die Menschen vor Schaden und Krankheit bewahren.