Eine der großen Herausforderungen musealer Arbeit besteht darin, Lösungen zu finden, die antikes Raumerleben im Museum erfahrbar machen. Am Beginn der Vermittlung antiker Architektur stand zunächst die zweidimensionale Zeichnung bevor mit dem 18. Jahrhundert Korkmodelle aufkamen und schnell besondere Beliebtheit erlangten. Sie präsentieren Architektur im aufwendig gestalteten Kleinformat und ermöglichen die Betrachtung antiker Bauwerke auf Tischhöhe. Im 19. Jahrhundert begann man Architekturrekonstruktionen in originaler Größe aufzubauen, zunächst in Gips und spätestens im frühen 20. Jahrhundert mit Originalfragmenten, die teilweise in Gips oder Stein ergänzt wurden.
Im Pergamonmuseum steht der Betrachter am Fuße monumentaler Architektur wie der Prozessionsstraße von Babylon oder dem Markttor von Milet. Er erlebt diese unmittelbar in ihrer Größe und erfährt die Illusion einer originalgetreuen Wiedergabe antiker Monumente. Heute bieten Computersimulationen wie derzeit das Panorama der Metropole Pergamon dem Besucher die Möglichkeit selbst die Stimmung der Tageszeiten, Geräusche oder das Handeln im Raum zu erleben.