Lateinische Handschrift mit geozentrischer Karte unseres Sonnensystems

In seinem Werk “Commentarii in Somnium Scipionis” aus dem 5. Jh. n. Chr. erörtert Macrobius Astronomie, mathematische Geographie und Sphärenmusik. Alle darin wohl vorhandenen Macrobius-Karten kennen wir heute aber nur über Handschriften aus dem Mittelalter, bei welchen wir nichts über Wissen und Genauigkeit des Kopisten zu sagen wissen.

Im Grundsatz folgt Macrobius aber den griechischen Vorbildern, wobei er die ihm bekannte Welt in Zonen einteilt (kalte, unbewohnbare Zonen am äußeren Rand, eine bewohnte Mittelmeerzone, eine extrem heiße, fast unbewohnbare Äquatorialzone und außen um alles der Oceanus). Die Einteilung in Zonen ist seit Aristoteles (4. Jh. v. Chr.) bekannt, gerät im Hellenismus (einhergehend mit den makedonischen Feldzügen und Expansionen)etwas außer Mode und erfreut sich erneuter Beliebtheit in der Spätantike.

Herkunft2. Hälfte 14. Jh. n. Chr.
Material/TechnikPergament
Abmessung25 x 18 x 5 cm (geschlossen), 25 x 36,5 x 4 cm (aufgeschlagen)
NachweisBerlin, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Shelfmark: Ms. lat. qu. 517


Raum 07
Papyrus/Papier/Karton
Mittelalterlich
Zeichnungen/Karten/Grafiken